Unsere Position

Vollständiger Verzicht auf Plastik und Umstellung auf biologisch abbaubare Verpackungen? Erhöhte Nutzung von Recyclingmaterial, unabhängig von der Qualität? Und wie steht es um die Verwendung von PVC in Bauprodukten?

Um Antworten auf komplexe Herausforderungen zu finden, bedarf es interdisziplinärer Expertise und grundlegender Diskussionen. Mit Cradle to Cradle® folgen wir einem ganzheitlichen Designprinzip, das nicht nur die eingesetzten Inhaltsstoffe berücksichtigt, sondern auch deren Nutzungsszenario. Zu den folgenden Themen haben wir uns als EPEA positioniert:    

Mechanisches und chemisches Recycling von Kunststoffen

Die Recyclinghierarchie der europäischen Abfallrahmenrichtlinie sehen wir als nicht differenziert genug an. Es wird lediglich die nächste Materialwiederverwendung betrachtet, während die Wiederverwendung desselben Materials vernachlässigt wird. Dies führt dazu, dass Kunststoffharze mit einer deutlich geringeren Recyclingfähigkeit in der Designphase bevorzugt werden.

Mehr erfahren Sie in unserem Positionspapier zum mechanischen und chemischen Recycling von Kunststoffen.

Plastik: Welche Strategie für welches Szenario?

Kunststoff ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig. Das jüngste chinesische Importverbot für Kunststoffabfälle sowie das Kunststoffstrategiepapier der Europäischen Kommission machen deutlich, dass ein Umdenkprozess notwendig ist und teilweise bereits eingeleitet wurde. Doch wie können Strategien aussehen?

Der auf unserer Partnerseite Fairplanet veröffentliche Artikel gibt Einblicke in die relevantesten Kunststoffstrategien (u.a. Ausstieg, Substitution, Bio-Kunststoffe). 

Papierprodukte als wertvolle Ressourcen

Zeitschriften, Verpackungen, Druckfarben und Büropapier bereichern unseren Alltag. Doch wie gut sind diese Produkte für Mensch und Umwelt? Wie steht es mit der Recyclingfähigkeit? Der gemeinsame Bericht von B.A.U.M. und EPEA im Rahmen der Healthy Printing Initiative zeigt, wie man gesunde Druckprodukte gestalten kann, um eine neue Qualität des Recyclings zu erreichen und die wertvolle Ressource Papier optimal zu nutzen.

Mehr erfahren Sie im Bericht „Druckprodukte zukunftsfähig gestalten“ oder im Fairplanet-Artikel zu Toilettenpapier.

PVC und Chlor Management

Weltweit werden jährlich ca. 45 Mio. Tonnen PVC für die verschiedensten Anwendungen produziert. PVC ist mit vielen Problemen während der Produktion, der Nutzung und nach der Verwendung von Produkten verbunden und wird daher von verschiedenen Seiten, einschließlich uns, kritisch bewertet. 

Wir sind der Meinung, dass Chlor nur in einer positiv definierten Zusammensetzung in PVC-Anwendungen eingesetzt werden sollte. Das heißt, entsprechende Produkte müssen ein ordnungsgemäß verwaltetes Rücknahme- und Recyclingsystem aufweisen. 

Mehr erfahren Sie in unserem Positionspapier

Nutzung von Phosphor

Phosphor (P) ist ein wesentliches Element des Lebens. Ohne Phosphor in Form von Phosphat gäbe es keine Knochen, keine DNA, nicht einmal Nahrung und die damit verbundene Umwandlung in Energie. Phosphor ist neben Stickstoff und Kalium der oft limitierende Faktor für das Pflanzenwachstum.

Die derzeitigen Umweltnormen schränken die Verwendung von Klärschlamm und Dung in der Landwirtschaft ein. So kann der enthaltene Phosphor nicht wiederverwendet werden, diese müssen daher hinterfragt werden. 

Mehr dazu erfahren Sie in unseren Positionspapieren:

Ökologisches Leistungsprofil von Verfahren zur Behandlung von biogenen Reststoffen

Boden-, Ressourcen- und Klimaschutz durch Kompostierung in Deutschland

Recycelt heißt nicht immer recyclingfähig

Im Rahmen der Umweltdiskussion über eine zunehmende Vermüllung der Erde und begrenzte Ressourcen hat die Zielsetzung, einen möglichst hohen Recyclinganteil im Produkt zu erzielen, immer mehr an Bedeutung gewonnen. Da die chemische Zusammensetzung der verwendeten Recyclingmaterialien oft weitgehend undefiniert ist, sollte diese Zielsetzung in verschiedenen Zertifizierungssystemen sowie den Köpfen der Menschen hinterfragt werden. Anstatt erst nach der Nutzungsphase eines Produktes an Recycling zu denken, muss bei der Produktgestaltung auf eine definierte und benötigte Recyclingfähigkeit Wert gelegt werden.