Urban Mining in Hamburg mit Schrott Bewahre e.V.

18 June 2025

Rettung von Bauprodukten und ihre Vermarktung zur Wiederverwendung, wie die Vernetzung verschiedenster Akteure die Kreislaufführung von Baumaterialien ermöglicht.

Premiere geglückt: Gemeinsam mit Schrott Bewahre e.V. haben wir wertvolle Baumaterialien in Hamburg vor der Müllpresse gerettet. Konkret sind es zwei LKW Ladungen Heizkörper, Türen, Leuchten, Wasserhähne und Abhangdecken, die aus einem Hamburger Abbruchprojektgeborgen und für die Wiederverwendung vorbereitet werden konnten. Etwa drei Tonnen Material wurden so aus Hamburgs Innenstadt ins Lager von Schrott bewahre transportiert, wo sie nun auf ihr neues Leben warten.

Im Angesicht der riesigen Materialberge, die sich auf Hamburgs Baustellen jährlich zu rund 2,5Millionen Tonnen Abfall anhäufen, erscheint die Menge von drei Tonnen zwar wie ein Tropfen auf den heißen Stein, doch es geht um mehr als nur die gerettete Materialmenge. Denn um eine Transformation der Bau- und Abfallwirtschaft anzustoßen, sind neben der Analyse des Ist-Zustands zwei Themen entscheidend, um Urban Mining zu etablieren:

  1. Die Entwicklung von skalierbaren Prozessen zur unmittelbaren Kreislaufführung von Materialien innerhalb der Region und
  2. die Vernetzung aller Akteure, die dafür notwendig sind.

Im Rahmen des Projekts konnten wir beide Voraussetzungen erfolgreich umsetzen. Entscheidend waren dabei sowohl die Identifikation geeigneter Materialien als auch deren fachgerechter Ausbau, Zwischenlagerung und Vermittlung. Mit dem Lückenschluss durch EPEA und Schrott bewahre steht einer umfangreichen Umsetzung nun nichts mehr im Weg.

Der Weg von den verbauten Elementen im Bestandsgebäude zur Wiederverwendung in neuen Projekten sah dabei folgendermaßen aus:

  • Motivation der Bauherrin: Investition in Kreislaufwirtschaft und Urban Mining
  • Analyse des Bestands: Identifikation wieder verwendbarer Produkte (EPEA)
  • Definition aller Anforderungen für eine erfolgreiche Wiederverwendung an Rückbau, Transport und Zwischenlagerung (EPEA)
  • Ausschreibung der besonderen Rückbauleistungen und Vergabe an ein ausführendes Unternehmen (EPEA)
  • Ausbau und Transport von der Rückbaustelle zu Schrott bewahre e.V. (Entkerner)
  • Zwischenlagerung und Vermittlung durch Schrottbewahre e.V.
  • Abholung und Wiedereinbau durch private und gewerbliche Interessenten (ausstehend)

In konventionellen Rückbauprojekten ist die Verantwortlichkeit für viele dieser Punkte ungeklärt. Die Frage „Wer kümmert sich drum?“ bleibt unbeantwortet - und mit Ihr die Lösung des Materialproblems. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen EPEA, Schrott Bewahre e.V. und der Bauherrin konnten erstmals alle Verantwortlichkeiten geklärt und umgesetzt werden. Auch wenn die gerettete Materialmasse hier verschwindend gering zu sein scheint, so hat die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes also eine hohe Bedeutung für die Kreislaufwirtschaft in Hamburg: Zum ersten Mal wurde der Kreis tatsächlich und systematisch geschlossen!

Hier geht's zum Download

Bericht herunterladen

Vielen Dank für Ihr Interesse!
Hoppla! Beim Absenden des Formulars ist was schiefgelaufen.